Marktperspektiven | Mai 2025

  • Im April setzte sich die im März begonnene Korrektur fort, mit allgemeinen Rückgängen an den weltweiten Börsen nach der Ankündigung einer neuen Zollpolitik durch US-Präsident Donald Trump. Die Maßnahmen zur Reduzierung des bilateralen Handelsdefizits mit verschiedenen Ländern führten während des sogenannten „Liberation Day“ zu starken Rückgängen an den wichtigsten Indizes. Mit dem Auftauchen positiverer Nachrichten, wie einem 90-tägigen Zoll-Waffenstillstand mit den meisten Ländern, begann sich der Markt jedoch zu erholen. Die Strategie scheint auf ungünstige Verhandlungspositionen für die USA durch Verhandlungsdruck abzielen. Gleichzeitig setzte der Dollar seinen Abwärtstrend fort, was mit einer Wechselkurspolitik im Einklang steht, die auf die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und die Abfederung der Auswirkungen neuer Handelsschranken abzielt.
  • Bei Wertpapieren fiel der weltweite Index im April um 0,52 % in lokaler Währung und um 4,26 % in Euro aufgrund der Dollar-Abwertung. Die US-Indizes schlossen im März mit negativen Ergebnissen, wobei der S&P 500 um 0,76 % und der Dow Jones um 3,17 % in lokaler Währung zurückgingen. Der Nasdaq hingegen brach mit dem Abwärtstrend und schloss den Monat mit einer positiven Rendite von 0,85 % in lokaler Währung.
  • Europa setzte den Abwärtstrend der anderen Regionen im Monat fort. Der MSCI Europe schloss im April mit einem Rückgang von 1,35 % und der Euro Stoxx 50 mit einer negativen Rendite von 1,68 %, beide in Euro gemessen.
  • Japan stieg leicht an, schloss aber mit einer positiven Rendite von 0,36 %, obwohl er in Euro gemessen leicht negativ ausfiel, da der Yen leicht nachgab. Die Schwellenländer schlossen mit Rückgängen von 3,99 %, in Euro gemessen.
  • Aus Sicht der Stile verzeichnete im April der Value-Ansatz einen Rückgang von 6,31 % und wurde vom Growth-Ansatz geschlagen, der den Monat mit einer negativen Rendite von 1,82 % abschloss, beide in Euro gemessen.
  • Auf sektoraler Ebene war die Wertentwicklung in allen Segmenten im Euro-Bereich negativ. Positiv stechen die eher defensiven Sektoren hervor, wobei Basiskonsumgüter und Versorger mit Rückgängen von 1,61 % bzw. 1,53 % abschlossen. Der Technologiesektor erholte sich von den starken Rückgängen Anfang April und schloss den Monat mit einer negativen Rendite von 2,85 % ab. Der Energiesektor verzeichnete mit einem Verlust von 15,44 % den stärksten Rückgang in Euro. Der Gesundheitssektor – mit dem starken Rückgang der Marktkapitalisierung des Versicherers United Health um 20 % – und der Finanzsektor schlossen den April in Euro mit Rückgängen von 6,67 % bzw. 4,56 %.
  • Bei den Anleihen war die Entwicklung der verschiedenen Segmente gemischt. Staatsanleihen und Anlagen mit längerer Laufzeit profitierten vom Rückgang der Zinssätze, insbesondere in Europa, wo der Rückgang über alle Kurventeile hinweg stärker ausfiel. Alles mit mehr Qualitäts- und Laufzeitunterstützung entwickelte sich im Monat gut. Im Gegensatz dazu litten Anlagen mit höherem Kreditrisiko, die den Pessimismus der Aktienmärkte durch eine Ausweitung der Spreads widerspiegelten. Dennoch schloss das europäische Investment Grade positiv ab, wobei die Ausweitung der Spreads durch den Rückgang der Zinssätze kompensiert wurde. Der US-amerikanische Markt schloss den Monat hingegen leicht rückläufig.
  • Bei den Staatsanleihen war die Entwicklung positiv. Die Rendite der US-amerikanischen 10-Jahres-Staatsanleihe sank von 4,21 % auf 4,16 % und schloss den Monat mit einer Rendite von 1,02 % in lokaler Währung ab. Die Rendite des deutschen 10-Jahres-Bunds fiel im April von 2,74 % auf 2,44 % und schloss den Monat bei 2,42 %, in Euro gemessen.
  • Bei Unternehmensanleihen weiteten sich die Spreads der Anleihen mit schlechterer Bonität in den USA und Europa um rund 40 Basispunkte aus; der Rückgang der Staatsanleihenzinsen und der Laufzeit-Carry ermöglichten jedoch einen neutralen April in Bezug auf die Rendite. Hochzinsanleihen mit schlechter Bonität fielen in den USA um 0,02 % und stiegen in Europa um 0,09 %.
  • Die hoch bewerteten Kreditindizes mit einem höheren Laufzeitanteil schlossen gemischt, wobei die USA im April um 0,02 % nachgaben. Europa verzeichnete mit 0,99 % in Euro Anstiege.
  • Bei den Makrodaten verharrte die Gesamtinflation in der Eurozone bei 2,2 % und die Kerninflation bei 2,4 %. In Spanien fiel die Gesamtinflation auf 2,2 %. In den USA war der letzte Aprilwert ebenfalls rückläufig und erreichte 2,4 %, die Kerninflation sank ebenfalls leicht auf 2,8 %.
  • Bei den Rohstoffen setzte Gold seinen historischen Höchststand fort und stieg um 6,29 %, der Abschlusskurs lag bei 3.320,10 US-Dollar pro Unze. Das Erdöl (Brent) hingegen fiel im Monat um 15,55 % und schloss bei 63,12 US-Dollar pro Barrel.
  • Bei den Devisen zog der Euro gegenüber dem Dollar an und schloss den Monat bei 1,1329. Der Euro wertete auch gegenüber dem britischen Pfund auf, das im Rückgang um 1,55 % schloss, wertete aber gegenüber dem Yen, der um 0,07 % stieg, leicht ab.

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